Anfang des Jahres 2023 präsentierten StartNet und StartNet Youth zusammen mit Giovani delle ACLI (das Jugendkomitee der Christliche Arbeitnehmerbewegung Italiens) den Vertreter*innen der nationalen politischen Parteien 13 Vorschläge zur Verbesserung der Orientierung, der Einstiegsbedingungen in den Arbeitsmarkt und der Chancen für junge Menschen in Europa. Die Abgeordneten äußerten sich sehr positiv zu den Forderungen und bekundeten ihre große Bereitschaft, die Zusammenarbeit mit den anwesenden Jugendorganisationen zu den Themen der Veranstaltung fortzusetzen.

Die Problematik des Übergangs von der Schule ins Berufsleben

Die Vorschläge, die in einer Absichtserklärung enthalten sind, entspringen dem Wunsch Jugendverbände, der Politik konkrete Vorschläge zu Themen wie Orientierung, Beschäftigung und Arbeit, Jugend und Europa zu unterbreiten. In der Tat sind die Daten, die die Situation der jungen Menschen in Italien zeigen, besorgniserregend. Es gibt mehr als zwei Millionen NEET-Jungen/Mädchen im Alter von 15-29 Jahren, die weder in Ausbildung sind, noch arbeiten oder studieren. 16,9 % der jungen Menschen derselben Altersgruppe sind arbeitslos (ISTAT 2022). In einem Kontext, der zunehmend spezialisierte Berufe erfordert, verfügen 9,7 % Schulabgänger*innen nicht über die Mindestqualifikationen, die für den Zugang zur Universität und zur Arbeitswelt erforderlich sind. Auch bei den Schulabbrecher*innen ist die Lage ernst: 12,7 % erreichen keinen Schulabschluss, weil sie die Schule vorzeitig verlassen (INVALSI 2022). Wie auch aus dem Jugendbericht 2022 hervorgeht, der während der Veranstaltung von Alessandro Rosina vorgestellt wurde, sind die Schwierigkeiten beim Einstieg in die Arbeitswelt für 81 % der befragten Jugendlichen auf das Fehlen von Orientierungshilfen und aktiven Beschäftigungsmaßnahmen und -diensten zurückzuführen. Es ist nicht nur eine Frage der Ausbildung oder des Mangels an Arbeitsplätzen. Auf Grundlage der Daten der italienische Arbeiter- und Handelskammer Unioncamere hatten Unternehmen im Jahr 2021 bei 32 % der offenen Stellen Schwierigkeiten, sie zu besetzen, weil es an Bewerber*innen mangelte, die Vorbereitung unzureichend war oder andere Gründe vorlagen.

Eine Konfrontationsveranstaltung mit der Politik

Die Statistiken zeigen die Dringlichkeit des Themas und die Notwendigkeit, es gemeinsam anzugehen. Aus diesem Grund hat StartNet Youth zusammen mit neun anderen Jugendorganisationen eine Absichtserklärung verfasst, die das Ergebnis des Dialogs über der Situation im ganzen Land darstellt und gemeinsam mit den Regierungsgremien ausgewertet werden soll. Die politischen Vertreter*innen zeigten sich an einer Zusammenarbeit bei einzelnen Maßnahmen und Reformen sehr interessiert.

An der Veranstaltung nahmen außerdem teil: Joachim Bernauer, Leiter des Goethe-Instituts Italien, als Vertreter des StartNet-Netzwerks; Francesco Marchionni, Vertreter des Consiglio Nazionale Giovani; Lucia Pecorario, Social Media Managerin und Koordinatorin von Together.eu, Europäisches Parlament in Italien; Alessandro Rosina, Professor an der Katholischen Universität Mailand; Paola Vacchina, Präsidentin von FORMA; Costanza Bettoni, Expertin für Bildungs- und Ausbildungssysteme, die durch den Europäischen Sozialfonds gefördert werden.

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