Eine zentrale Anlaufstelle für junge Menschen. Zusammen mit StartNet und dem Goethe-Institut informiert sich die Region Apulien über die Jugendberufsagenturen in Deutschland.
Am 16. November 2021 organisierten das Goethe-Institut Rom und StartNet als Gastgeber ein Treffen in Zusammenarbeit mit dem Landesminister Sebastiano Leo für Bildung, Berufsausbildung und Arbeit der Region Apulien.
Ziel der Veranstaltung war die Präsentation des deutschen Modells der Jugendberufsagenturen, die so genannten One-Stop-Shops. Diese zentrale Anlaufstellen bieten jungen Menschen verschiedene Dienstleistungen wie die Vermittlung eines Arbeitsplatzes, einer Fortbildungsmöglichkeit oder auch speziell jungen Menschen in prekären Situationen Unterstützung/Hilfe an einem einzigen Ort an, wofür sonst unterschiedliche und separate Behörden zuständig waren. In der Broschüre können Sie genauer nachlesen, wie diese One-Stop-Shops funktionieren.
Dabei handelt es sich definitiv um eine gute Praxis, die gerade für Apulien von Bedeutung ist, wo 29,4% der jungen Menschen zwischen 15 und 29 Jahren weder studieren noch arbeiten oder in einer Ausbildung sind und wo auch die Rate an jungen NEET in Europa am höchsten ist (ISTAT 2020). Die Region Apulien hat gerade die Agenda für Arbeit 2021-2027 veröffentlicht, mit einer gemeinsamen Basis aller Akteure aus der Arbeitswelt, angefangen bei den ITS (Technische Oberschulen) und Universitäten über die Gewerkschaften und Unternehmen bis hin zur Entwicklung von öffentlichen Ausschreibungen und Maßnahmen auf regionaler Ebene. So konnten die italienischen Mitarbeiter*innen in den Arbeitsgruppen auch unter Berücksichtigung der letztgenannten Initiative den Input der deutschen Kolleg*innen mit Blick auf ein mögliches Pilotprojekt überarbeiten.
Angelika Bartholomäi von StartNet und Ulrike Tietze für das Goethe-Institut Rom haben die Veranstaltung im Hybridformat und mit Simultanübersetzungen moderiert. Die Initiative ist Teil der Kooperationsmaßnahmen zwischen den Arbeits- und Bildungsministerien Italiens und Deutschlands.
Für Apulien sind folgende Aspekte besonders interessant: die starke Präsenz in den Schulen, die Schnittstelle mit dem regionalen Sozialsystem sowie die enge Zusammenarbeit mit den regionalen Kammern.
Der Landesminister Sebastiano Leo bemerkte abschließend: “Das Beispiel der deutschen One-Stop-Shops hat eine Vision auf das Berufsleben, die Ausbildung, Orientierung und Arbeit vereint. Die Region Apulien hat den Weg zu einer solchen Vision eingeschlagen.”
Die Rednerbeiträge aus Deutschland kamen von:
- BIBB (Bundesinstitut für Berufsbildung)
- Jugend-Job-Center Düsseldorf
- Landesservicestelle Jugendberufsagenturen Sachsen
Von regionaler und nationaler italienischer Seite haben teilgenommen:
- Ministerium für Bildung, Berufsausbildung und Arbeit
- ARTI Puglia (Regionale Agentur für Technik und Innovation)
- Orsif Puglia (Regionale Beobachtungsstelle für Bildungs- und Ausbildungssysteme – ARTI)
- Porta Futuro (Stadtverwaltung Bari)
- ANPAL (Nationale Agentur für aktive Arbeitspolitik)
- Nova Consorzio Nazionale per l'innovazione sociale
- Tecnostruttura
- StartNet Netzwerk für den Übergang Schule-Beruf